Die oder der Chalil oder Ḥālīl (hebräisch, von der Wurzel ḥll, „aushöhlen, durchbohren“), ist ein Blasinstrument, dessen Name schon in der Bibel erwähnt wird. Martin Luther übersetzte es als Flöte oder auch Pfeife. Luther hat sich bei seiner Übersetzung allerdings auf die altgriechische Septuaginta bezogen und daher vom altgriechischen Wort Aulos ins Deutsche übersetzt. Vermutlich war die Chalil ein Einfach- oder Doppelrohrblattinstrument, aber es sind zwei Spielröhren wie beim Aulos möglich.

Aus was bestand ein(e) Chailil?

Die Chalil bestand den Überlieferungen zufolge entweder aus Schilfrohr, Holz, Knochen, Bronze oder Kupfer. Sie ähnelte möglicherweise dem griechischen Aulos und der arabischen Mizmar. Zur Zeit des alten Testaments war die Chalil ein sehr populäres Instrument, das zu unterschiedlichen Anlässen gerne gespielt wurde. Das Instrument wurde beispielsweise auch am Laubhüttenfest beim Gottesdienst der Juden gespielt. Auch der Gesang Hallel wurde auf dem Chalil geblasen. Der Klang einer Chalil war durchdringender und spitzer als der einer Oboe, mitunter recht penetrant. Somit erzählte man sich im antiken Israel, dass immer wenn die Chalil im Jerusalemer Tempel gespielt wurde, man den Klang bis nach Jericho hörte.