Bei einem Portativ handelt es sich um eine der kleinsten Pfeifen (Orgeln). Bekannt war es schon im Jahre 757, als der byzantinische Kaiser Konstantin Kopronymos eine solche Orgel als Geschenk für König Pippin den Kurzen nach Compiègne schickte. Bald schon etablierte sich das Portativ trotz seines geringen Tonumfangs als Unterstützung für den gregorianischen Chorgesang.

Wie wird das Portativ gespielt?

Ein Portativ besteht im Wesentlichen aus Lippenpfeifern, die bei den meisten Portativen denselben Durchmesser haben sowie aus Tasten und einem Blasebalg. Da die Tasten mit der rechten und der Blasebalg mit der linken Hand bedient werden, eignet sich das Portativ auch gut zur Begleitung von Prozessionen, bei denen es einfach mitgetragen werden kann.

Bei den Tasten handelte es sich ursprünglich um Schieber, durch die der Luftkanal zu der jeweiligen Pfeife geöffnet werden konnte. Seit dem 13. Jahrhundert hat sich jedoch eine Klaviatur etabliert, mit deren Hilfe der Spieler durch das Drücken der Taste den Luftkanal öffnet, sodass die Luft aus dem Blasebalg die Pfeife zum Klingen bringt. Hatte das Instrument zu Beginn einen Tonumfang von 8 Tönen, umfasst es inzwischen bis zu 32 Töne.