Bei dem Fadno handelt es sich um ein einfaches Rohrblattinstrument, das aus dem grünen Stängel des Engelwurz herausgeschnitten wird. In der traditionellen Musik der Samen ist es das einzige Melodieinstrument. Die Lebensdauer des Fadnos beträgt nur wenige Tage. Das Fadno wurde erstmals 1913 von der dänischen Ethnografin erwähnt, die von einer „Flöte“ sprach.

Woher kommt das Fadno?

Die Arznei-Engelwurz ist eine Pflanze mit aufrecht stehenden Stängeln, die in Lappland auf Wiesen an Flussufern oder bei Quellen in den Bergen wächst. Ihre Wurzeln und Samen werden in Mittel- und Nordeuropa – auch bei den Samen – als Volksmedizin eingenommen. Für das Blasinstrument schneidet man einen 15 bis 30 Zentimeter langen Teil aus dem fast geraden Stängel heraus. Das untere Ende bleibt offen, dazu werden bis drei bis sechs Fingerlöcher eingekerbt. Das obere Ende wird an einem Knoten, der in Verzweigungen übergeht abgeschnitten. Es wird entgegen der Wuchsrichtung geblasen. Dadurch ist der Durchmesser an der Mündung etwas größer. Die Vibrationen der Kanten versetzen die Luft in der Röhre in Schwingungen. Der Klang des Fadno ist weich und der Umfang der Töne gleicht dem mittleren Bereich einer Klarinette.